Zucker wird knapp: Ernteertrag bei Nordzucker liegt unter Durchschnitt

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Nordzucker hat die diesjährige Zuckergewinnung aus Rüben und Zuckerrohr in allen Werken in sieben europäischen Ländern sowie in Australien erfolgreich abgeschlossen. Jedoch sind die Erträge in einigen Regionen aufgrund von Hitze und Trockenheit hinter dem 5-Jahresschnitt zurückgeblieben. Trotz dieser Herausforderungen konnte der Rückgang der Erträge nicht durch höhere Zuckergehalte kompensiert werden, wodurch das Gesamtergebnis der Kampagne unterdurchschnittlich ausfällt. In Australien hingegen wurden hervorragende Erträge bei der Zuckerrohrernte verzeichnet.

Der COO von Nordzucker, Alexander Godow, weist darauf hin, dass die aktuelle Kampagne aufgrund spezieller Herausforderungen im Bereich der Energieversorgung und extremen klimatischen Bedingungen in einigen Regionen geprägt war. Diese Herausforderungen umfassten sowohl hohe Temperaturen und Trockenheit als auch heftigen Regen und Dauerfrost in verschiedenen Ländern. Trotz dieser Schwierigkeiten sind die derzeitigen hohen Zuckerpreise positiv, da sie den Anbauern gute Erträge ermöglichen. Dies ist besonders wichtig, da die Produktions- und Logistikkosten gestiegen sind, wie es in der gesamten Branche der Fall ist.

Um ihre Unabhängigkeit von begrenzten Gasressourcen zu stärken, haben die in Europa häufig mit Erdgas betriebenen Werke von Nordzucker kurzfristig eine bivalente Ausstattung erhalten, d.h. sie wurden mit einer zusätzlichen Energiequelle ausgestattet. Dank des hohen Engagements und der vorausschauenden Maßnahmen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte Nordzucker die Kampagne an allen Standorten ohne Energieengpässe durchführen. Die Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen bleibt ein wesentlicher Bestandteil der GoGreen-Strategie des Unternehmens.

Eine vielversprechende Lösung zur Erreichung der CO2-Neutralität bis spätestens 2050 könnte die Nutzung von Biogas sein, das aus Pressschnitzeln als Nebenprodukt der Zuckerrübenverarbeitung gewonnen wird. Um dies zu ermöglichen, sollte Rübenschnitzeln als erneuerbarer Energieträger in die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) auf europäischer Ebene aufgenommen werden. Nordzucker engagiert sich nachdrücklich für diese Maßnahme.

Die diesjährige Kampagne wurde in allen Ländern im Dezember bzw. Januar abgeschlossen. Im Werk Uelzen (Deutschland) fand am 5. Februar die letzte Verarbeitung von Zuckerrüben statt. Die vorzeitige Beendigung der Kampagne ist auf die Qualität der Rüben zurückzuführen, die aufgrund extremer Wetterbedingungen gelitten haben. Im Dezember gab es ungewöhnlich starke Frostperioden mit Temperaturen von bis zu minus 15 Grad, gefolgt von relativ hohen Temperaturen und Niederschlägen. Die aufgetauten Zuckerrüben bildeten Schleimstoffe aufgrund von Bakterienwachstum, was zu Verarbeitungsproblemen führte. Dank einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Logistik und Produktion konnten nicht verarbeitbare Rüben anderweitig genutzt werden, beispielsweise durch die Abgabe an Biogasanlagen. Insgesamt betrifft dieser Vorfall bei Nordzucker weniger als ein Prozent der Gesamtrübenmenge.

Die durchschnittliche Dauer der Kampagne in allen europäischen Werken betrug rund 114 Tage. Bereits zu Beginn der Kampagne wurden in Deutschland, Dänemark und Litauen Öko-Rüben zu Biozucker verarbeitet. Die Crush, also die Verarbeitung des Zuckerrohrs, in Australien zog sich überraschend lange hin und wurde erst am 13. Januar 2023 nach 213 Tagen beendet. Regenfälle im Juli führten zu Unterbrechungen bei der Ernte, brachten jedoch auch höhere Rohrerträge als erwartet.

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